"Er hat Triumph gelebt"
Die TR-Familie trauert: Dieter König ist tot
„Ein Leben ohne TR ist möglich, aber sinnlos.“ Diese Behauptung hätte Dieter König mit einem dicken Ausrufezeichen versehen. Er hat Triumph gelebt. Jetzt ist er im Alter von 75 Jahren gestorben. „Wir haben einen Freund verloren. Wir sind sehr traurig und werden ihn sehr vermissen“, so Detlef Pezely, Leiter der Gruppe Ruhrgebiet.
Die Nachricht von seinem Tod war ein Schock. Sie traf am Samstag, 12. März, die Mitglieder der TR-Gruppe völlig unvorbereitet. Denn eine Woche zuvor, beim monatlichen Stammtisch am 4. März, war Dieter mit seiner Lebensgefährtin Ulli wie immer dabei, erzählte von einem Anruf aus der Frankfurter Gruppe, die ihn um Hilfe bei einem organisatorischen Problem anlässlich des Pfingstreffens 2022 gebeten hatte. Für das Pfingsttreffen hatten sich Dieter und Ulli natürlich angemeldet.
„Zum Pfingstreffen musst Du unbedingt fahren“, riet mir Dieter, als wir uns das erste Mal trafen. Im Frühjahr 1985 hatte ich als Neuling nervös den Stammtisch der TR-Gruppe Essen aufgesucht und wurde dort herzlich aufgenommen. In den folgenden Jahren beherzigten wir – meine Frau Brigitte und ich - seinen Rat und hatten stets eine tolle Zeit mit Dieter und Ulli und den Clubfreunden.
Während wir uns nach ein paar Jahren zurückzogen, spulten Ulli und Dieter mit ihrem TR zigtausende Kilometer ab, ließen kein Pfingsttreffen aus, besuchten Herbst- und Europatreffen, nahmen an Rallyes teil, stießen mit einem polnischen Oldtimer-Club sogar bis in die Ukraine vor. Der polnische Club – Dieter und Ulli hatten sich für 2022 wieder angemeldet – veröffentliche über Facebook einen kurzen Nachruf ("ein Familienmitglied ist gestorben") mit einem Porträt.
Dieter, erfolgreicher Inhaber einer Firma für Heizsysteme, hatte seinen arg heruntergerittenen TR selbst restauriert. Technisch versiert und handwerklich begabt, machte er aus dem Wagen ein Fahrzeug, das ihn bei den vielen Touren nie im Stich ließ. 40 Jahre gehörte er dem TR-Register an und war auch Mitglied in der IG Südwest. Unter den Kollegen wurde sein Rat gesucht, sein technisches Wissen geschätzt. Er war stets zuvorkommend, freundlich, hilfsbereit. Ich glaube, ich habe ihn in all den Jahren niemals schlecht gelaunt erlebt. Und wenn es um Veranstaltungen des Clubs ging, packte er selbstverständlich mit an, während Ulli die Helfer mit Leckereien versorgte.
Nicht nur am Steuer des TR, sondern auch als Käptn machte Dieter eine gute Figur. Als Miteigner der „Waterlelie“, einem umgebauten Frachtschiff, lud er zu Touren auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden ein. Die Schiffstouren sowie die Partys auf dem elterlichen Bauernhof von Ulli in Gescher sind unvergessen und bieten immer wieder Gesprächsstoff: Anekdoten, die beim wiederholten Erzählen noch schöner werden.
Seine tückische Krankheit hat Dieter verschwiegen. Er nahm dennoch am Herbsttreffen der TR-Gruppe Ruhrgebiet in Bad Sassendorf teil, begrüßte die Ankommenden fröhlich lachend mit einem Schnaps. Er war Optimist. Bis zuletzt. Er hat Triumph gelebt. Der Triumph über seine Krankheit war ihm nicht vergönnt. Karl-F. Augustin
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