Eine kleine Geschichte zur Gruppe Ruhrgebiet
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Einmal im Monat finden die Clubtreffen statt - und zwar in angemessenem Ambiente: in der ehemaligen Waschkaue von 1901 der Zeche Schlägel und Eisen in Herten (Kreis Recklinghausen). Das Gebäude ist ein eindrucksvolles Beispiel für Industriearchitektur im Ruhrgebiet.
Zum Bild: Richard Senftleben (2.v.r.) mit noch wallendem Haupthaar bei einem frühen Gruppentreffen.
Die heutige Ortsgruppe Ruhrgebiet des TR-Registers Deutschland e.V. ist eigentlich aus einer Gruppe hervorgegangen. Hauptsächlich waren es eine Reihe von TR-Liebhabern aus Essen, die sich in den 70er Jahren regelmäßig trafen und die Initialzündung für die Gründung der heutigen Gruppe gaben. Im Laufe der Zeit kamen dann weitere TR-Fahrer aus dem übrigen Ruhrgebiet und aus dem Münsterland hinzu. Die ersten· Treffen der Gruppe Essen fanden Sonntag morgens im Essener Autokino statt. Dabei waren fast immer Herbert Flegel, Willy Mindac, Bernd Sulek und Richard Senftleben, stets mit ihren Ehefrauen. Dass diese Mitglieder zum Urgestein der Gruppe Ruhrgebiet zählen, zeigen ihre Mitgliedsnummern: sie sind allesamt unter 100. Bernd Sulek, der seinen TR6 neu gekauft hat und heute noch besitzt, hielt damals bei seinen Touren Ausschau nach anderen Triumph-Fahrzeugen. "Ich habe dann Zettel unter die Wischer geklemmt, um Kontakte zu knüpfen", erinnert sich Sulek. Und so kamen die ersten lockeren Treffen zustande. Und Bernd Sulek war sozuagen der erste Gruppenleiter, obwohl es das offizielle Amt erst später gab. Ihm folgte Christian Weber, der 1982 von Günter Fischer abgelöst wurde. Weitere Gruppenleiter: Karl-F. Augustin von 1991 bis 1995, Ralf Schmidt bis 2013, Carsten Schriefer bis 2017, Peter Glöckner bis 2019; aktueller Gruppenleiter ist Detlef Pezely.
Zum Bild: Treffen an Heinrich Harders Fischteichen.
Im Laufe der Jahre gab es immer wieder andere Treffpunkte, so etwa eine Gaststätte an der Ruhrtalbrücke in Essen-Kettwig. Meistens wurden auch damals schon Benzingespräche geführt, so wurde über Reparaturen geplaudert, über TR-Technik im Allgemeinen und über gemeinsame Ausfahrten. Später dann kamen die ersten „TR-Kinder“, die alsbald mit zu den Treffen gebracht wurden. Uschi Senftleben: „In den 80er Jahren wimmelte es von TR-Babytragetaschen, wenn wir uns an unserem damaligen Treffpunkt, dem Essener Baldeneysee trafen. Danach wurden die sonntäglichen TR-Treffen in Marl abgehalten, weil viele neue Mitglieder aus dem Münsterland kamen. Es gab schon damals eine Weihnachtsfeier, bei der die TR-Kinder auch bedacht wurden.“ Richard und Uschi Senftleben, „Pioniere“ der Gruppe, sind seit dem zweiten TR-Deutschlandtreffen im Herbst 1976 dabei. Dieses Treffen fand in Redenbrügge statt und wurde von der damaligen Gruppe Essen organisiert. So berichtet Richard: „Damals ging aus Mangel an finanziellen Mitteln noch alles etwas bodenständiger als heute zu. Die TRs standen im Halbkreis auf einer Wiese und neben ihnen waren die Zelte aufgebaut, in denen wir übernachteten.“
Zum Bild: Bei den ersten Treffen wurde gezeltet. Richard Senftleben im Gespräch mit Brigitte Harder.
Danach wurden weitere Jahrestreffen von der Gruppe Essen organisiert. Für die Treffen in Marl-Loheide (1978), Oer-Erkenschwick (1984) sowie für die Deutschlandtreffen in Bochum (1991) und nicht zuletzt für das Deutschlandtreffen in Gelsenkirchen (2010) zeichnet die Ortsgruppe Essen bzw. die Gruppe Ruhrgebiet verantwortlich. Die Teile, die notwendig waren, um den TR in Schuss zu halten, waren eher knapp gesät. „Man versuchte von jedem, der nach England fuhr, sich etwas mitbringen zu lassen. Einige TR-Besitzer kauften auch marode Gebrauchtwagen und nutzten sie als Ersatzteillager. Uschi und ich haben aus dieser Zeit immer noch eine TR4-Haube in der Garage. Günther Brachlow und Werner Höfft waren damals hauptsächlich unsere Ansprechpartner, wenn es um Teilebeschaffung ging“, so Richard. Auch die TR-Zeitung wurde noch unter vergleichsweise primitiven Bedingungen herausgebracht. Uschi bekam handschriftliche, zum Teil nur schwer zu entziffernde Manuskripte mit Beiträgen verschiedener TRler von Dieter Wünsch zugeschickt, schrieb sie mit der elektrischen Schreibmaschine in ihrer Küche ab· und schickte schließlich die fertig getippten Seiten in Spaltenform zu Dieter nach München zurück, der sie dann druckte. |
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