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Das klingt ein wenig nach ewiger Jugend, nach Abwesenheit von Flugrost und Lochfraß; nach Schönheitsschnitten an unsichtbaren Stellen oder Botox unter dem Blech. Fahrer und Fahrzeug sind zwar gemeinsam gealtert, doch nur einem wird dieser Restaurationsluxus zuteil. Dabei gibt es zahlreiche Gründe dem Lack an den Kragen und dem Blech an die Schweißnähte zu gehen, denn unsere Fahrzeuge haben kein Verfallsdatum. 1.Manchmal sind es nur kleine Schäden, die von einem Autoliebhaber zur Erhaltung behoben werden müssen, um das Fahrzeug technisch und optisch z.B. für die TÜV- Abnahme zu präparieren. Häufig sind solche Eingriffe auch einfach der Perfektionierung des Schmuckstücks geschuldet. Dann werden Lackfehler, Gummidichtungen oder Leuchtmittel ersetzt; Dächer, Felgen oder Spaltmaße verbessert. Alles nur Kleinigkeiten aus der Perspektive des Fahrers, oft jedoch existenzielle Investitionen aus der Haushaltskasse aus dem Blickwinkel der Beifahrerin. |
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2.Schwieriger wird es, wenn man einen schlummernden Oldtimer aus dem Dornröschenschlaf wach küssen muss, weil dieser ungeliebt für viele Jahre an einem ungeschützten Ort Wind und Wetter ausgesetzt war. Ein Laie würde hinter der Abdeckung einen getarnten Erlkönig vermuten, aber mit einem geübten Auge wird der Fachmann im Vorbeifahren die wohlgeformte Silhouette eines Triumph TR 6 erahnen. Bevor es das Herz zerreißt werden jetzt alle Eventualitäten für eine Rettung erwogen. Das ist nicht nur aufwändig in der Recherche, sondern kann auch richtig teuer werden! |
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Ein Geheimnis unter der Plane am Straßenrand-ein aufregendes Profil |
In all diesen Fällen wird zölliges Werkzeug für das liebste Spielzeug zurecht gelegt. Man kennt sich im Kreise der Oldtimerei und jeder im Register weiß, ob er selbst den Blaumann anziehen sollte oder sein bestes Stück einem Fachmann übergibt. Welcher Fall auch immer eingetreten sein sollte, heißt es: Schrauben, Teile besorgen oder selber Dengeln, Termine zwischen den einzelnen Fachleuten koordinieren, mit Versicherungen und Gutachtern verhandeln… und viel Geduld und Zeit aufbringen. Im Folgenden werde ich Beispiele zeigen, wie man es vor 30 Jahren machen konnte: mit Liebe zum englischen Roadster, allerdings ohne Kohle auf dem Konto. Außerdem ohne Geduld, weil eigentlich Fahren und nicht Renovieren angesagt war. Eine „Restauration“ mit gepflegtem Halbwissen in Eigenregie. In Ermangelung einer Bühne lag das Objekt im herbstlichen Blätterhaufen. So sollte man es möglichst nicht mehr machen. |
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Grundierungsarbeit 1980 am Triumph TR 6 von Jürgen Baranowski . Zwei Lagen Grundierung als Unterbodenschutz müssten reichen. |
Der Versicherungsschaden ist noch in Arbeit und wird ebenfalls (fast) fertig auf der Messe Essen 2013 zu besichtigen sein. |
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Norbert Schlöbohms TR6 nach dem Löschen eines Kabelbrandes 2012-restauriert zu sehen auf der Messe Essen |
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Es ist vollbracht! Heinrich Harders TR 5 - Baujahr 1967Kauf 1977 - Restauration 05.1979 abgeschlossen – zu sehen auf der Messe Essen |
Und dann gibt es noch die ewige Streitfrage; man nennt es auch das „Luxusproblem“: Ist Konservieren, restaurieren und reparieren von Fahrzeugen eine Wiederherstellung sogar besser als neu? Doch wie viel ist Original und was eher Replik? Das alles kann man auf der Messe Essen 2013 am Stand des TR -Registers in der Galerie klären. Dort warten wir auf Interessierte. |